Auf diese Witze bin ich natürlich besonders scharf: Sie helfen mir, die Osterbotschaft zu entfalten. Zuerst erzählte ich die Witze, dann sage ich jeweils kurz, warum ich sie genial finde.
Ein Taxi-Passagier tippt dem Fahrer von hinten auf die Schulter, um etwas zu fragen. Der Fahrer schreit laut auf, verliert die Kontrolle über den Wagen, verfehlt knapp einen entgegenkommenden Bus, schießt über den Gehsteig und kommt wenige Zentimeter vor einem Schaufenster zum Stehen. Für ein paar Sekunden ist alles ruhig, dann schreit der Taxifahrer laut los: "Machen Sie das nie wieder! Sie haben mich ja zu Tode erschreckt!" Der Fahrgast ist völlig perplex und entschuldigt sich verwundert: "Ich konnte ja nicht wissen, dass Sie sich wegen eines Schultertippens dermaßen erschrecken." – "Naja", meint der Fahrer etwas ruhiger, "heute ist mein erster Tag als Taxifahrer. Die letzten 25 Jahre bin ich einen Leichenwagen gefahren."
Dieser Witz ist genial, weil er mit der Möglichkeit des Osterwunders rechnet: Tote können leben! Und er spiegelt gleichzeitig das Erschrecken der ersten Osterzeugen wider.
Am Anfang der Karwoche sitzt die Mutter noch spät am Abend in der Küche und färbt die Ostereier. Die kleine dreijährige Tochter wird wach, steht auf und sieht die Mutter beim Eierfärben. „Was machst du denn da?“ fragt sie ganz überrascht. „Ach weißt du, der Osterhase hat doch so viel Arbeit jedes Jahr und ich wollte ihm einfach dabei helfen.“ Die Tochter schluchzt und sagt nur: „Arme Mutti.“ Am nächsten Tag gehen sie zusammen in ein Kaufhaus. Sie stehen auf der Rolltreppe und durch die Regale sieht die Dreijährige einen großen Osterhasen im Gras liegen mit einer Möhre in der Pfote. Das Kind ruft entsetzt: „Schau Mutti, dieser faule Sack! Der liegt da im Gras und du kannst für ihn arbeiten!“
Das Geniale an diesem Witz: Er baut eine Brücke zwischen dem Stress, den ich mir wegen des Osterfestes mache, und dem Ostergeschehen, das zunächst und vor allem die Haltung völliger Passivität von mir erwartet, will ich mich seiner Wirkung aussetzen.
Ein Dekan spricht mit seinen Pfarrern darüber, wie sie predigen sollen: „Meine Herren Brüder, Sie müssen, wenn Sie predigen, das auch ein wenig mit Ihrer Mimik unterstreichen. Wenn Sie vom Himmel reden, dann müssen Sie ein strahlendes und fröhliches Gesicht machen.“ Da meldet sich ein Pfarrer und fragt: „Herr Dekan, und wenn ich nun von der Hölle rede?“ Da antwortet der Dekan: „Dann können Sie so bleiben, wie Sie sind!“
Dieser Witz ist ein genialer Spiegel, wie weit die Osterfreude lebensgestaltend ist – und welches Gestaltungspotenzial offensichtlich ungenutzt bleibt.
Bricht ein Einbrecher nachts in ein Pfarrhaus ein. Er hört eine Stimme aus der Ecke: "Ich seh dich und Jesus sieht dich auch." Der Einbrecher leuchtet ein paar Ecken ab, sieht aber nichts. Er geht weiter: "Ich seh dich und Jesus sieht dich auch." Leuchtet er in die nächste Ecke. Dort sitzt ein Papagei auf einer Stange: "Ich seh dich und Jesus sieht dich auch." Fragt der Einbrecher den Papagei: "Wie heißt du denn?" – "Matthäus." – "Das ist ja ein komischer Name für einen Papageien." – "Ja, und Jesus ist ein komischer Name für einen Rottweiler."
Das ist bislang mein absoluter Favorit. Er ist deshalb so genial, weil ich ihn schon zweimal in Beerdigungsansprachen erzählen konnte, etwa in diesem Sinne: "So dringt der Tod ins Leben wie ein Einbrecher. Lasst uns von Ostern her mit dem Tod über Jesus reden, der stärker ist als der Tod!"
Moritz kommt aus dem Konfirmandenunterricht nach Hause. Seine Mutter fragt ihn, was der Pfarrer erzählt habe. Moritz antwortet: „Sie haben Jesus ans Kreuz geschlagen. Dann haben sie ihn heruntergenommen und beerdigt. Wie gut, dass sie ein Prepaid-Handy mit ins Grab gelegt haben. Denn von der Nummer aus wurde der Notruf verständigt. Sie haben Jesus aus dem Grab befreit. Und er hat noch geatmet. Dann ist er in Jerusalem in die Klinik eingeliefert worden, war zwei Wochen auf Intensiv, eine Woche auf der Wachstation und konnte nach 6 Wochen wieder gehen.“ Die Mutter ist entsetzt. „So hat der Pfarrer euch die Geschichte erzählt?“, fragt sie zweifelnd. „Nein, nicht ganz“, räumt Moritz ein, „aber wenn ich sie dir so erzählen würde, wie der Pfarrer sie erzählt hat, würdest du kein Wort davon glauben.“
Ein herrlicher Witz, der die Skepsis der Neuzeit aufgreift und darüber zum Schmunzeln einlädt.